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Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv, viele Menschen finden einen Job. Überwiegend die Gruppe der marktnahen erwerbslosen Leistungsberechtigten profitiert davon. Und das ist gut so.

Die insgesamt positive Arbeitsmarktentwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine große Gruppe arbeitsloser, insbesondere langzeitarbeitsloser Menschen gibt, die nicht bzw. nur wenig von der Belebung des Arbeitsmarktes partizipiert und der es schwerfällt, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Von den im Jobcenter gemeldeten Bürgern sind derzeit 66 % als marktfern einzustufen, Tendenz steigend. Mit anhaltender Arbeitslosigkeit haben multiple Vermittlungshemmnisse und persönliche Problemlagen wie höheres Alter, alleinerziehend, fehlender Schul- und Ausbildungsabschluss, kein aktuell verwertbarer Berufsabschluss, gesundheitliche Einschränkungen und im ländlichen Raum fehlende Mobilität zugenommen und sich verfestigt. In der Regel zeigt sich, dass die Vermittlungshemmnisse nicht einzeln, sondern bei vielen Betroffenen kumuliert vorhanden sind. Ohne diese abzubauen bzw. im besten Fall auszuräumen, kann und wird eine Integration langzeitarbeitsloser Menschen in den ersten Arbeitsmarkt nicht gelingen. Ohne Unterstützung sind sie selbst nicht in der Lage, der Arbeitslosigkeit zu entkommen.

Hier wollen wir als arbeitsmarktpolitischer Dienstleister insbesondere zur Aktivierung langjähriger Bestandskunden, deren Heranführung an den Arbeitsmarkt und zur Verbesserung der Integrationschancen beitragen. Dies ist von der Mehrheit der Politiker auch so gewollt. Es ist spürbar, dass aus arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten zunehmend sozialpolitische Verantwortung wächst.

Nur stellt sich die Frage: Wer bezahlt zukünftig diese Leistungen?

In den letzten Jahren sind durch Kürzungen im Eingliederungstitel des Jobcenters die Förderungen für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen weiter zurückgegangen. Damit hat sich die Ertragslage der Gesellschaft verschlechtert. Hinzu kommt, dass die Kosten für Beschäftigung, Betreuung und Verwaltung gestiegen sind. Diese Schere geht mittlerweile so weit auseinander, dass unsere Gesellschaft nicht mehr in der Lage ist, kostendeckend zu arbeiten. Einsparungen wurden in den letzten Jahren realisiert, weitere sind weder bei Personal noch Infrastruktur möglich. Qualifiziertes Personal ist aber enorm wichtig für eine qualitativ hochwertige Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Qualität der erbrachten Dienstleistungen.

Die Finanzierung darf nicht nur auf den Schultern der Jobcenter und Kommunen in der Region lasten. Wir wollen, dass auch das Land Mecklenburg-Vorpommern wieder Verantwortung für die Langzeitarbeitslosen übernimmt.

 

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